
Foto: Ullstein
17 ist ein brenzliges Alter. Man steht auf der Kippe, vom Mädchen zur Frau, vom Jungen zum Mann. Man ist fragil, verwirrt und risikobereit und dennoch frisch und lebendig.
Mit 17 hätte man verdammt gern ein Buch wie "Axolotl Roadkill" geschrieben, denn ich finde es umwerfend charmant, mit welchem Mut die Autorin Helene Hegemann ans Werk geht, gleichwohl die ständige Koketterie mit dem Chaos-Bohemin-Leben in Prenzlauer Berg etwas überstrapaziert wird. Ich finde das Mädel rotzfrech, mutig und intellektuell. Das Buch ist zwar jetzt weniger underground, nachdem es quer das Feuilleton der Republik von Zeit ging bis FAZ, aber so what?
Wenn man sich jetzt so vorstellt, Hegemann würde es dem kürzlich verstorbenen Vater aller Coming-of-Age-Romane Jerome D. Salinger gleichtun, sich in einem einsamen Haus in Brandenburg verstecken und nie wieder eine Zeile veröffentlichen: Das wäre schon ziemlich verrückt und irre konsequent.