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Samstag, 18. Juli 2009

Resümee nach der ersten Saison



"Dieses Theater schlägt Wunden, es schlägt zu, es nimmt sich, wenn es mal einen Augenblick nichts zu sagen weiß, laute Musik zu Hilfe, es will den knallharten, klaren, konzisen Konflikt mit der Realität und dem Publikum" schreibt die Frankfurter Rundschau. Und: "Es lohnt sich wieder in Leipzig ins Theater zu gehen", urteilt die taz. Die erste Saison des Intendanten ist zu Ende. Sebastian Hartmanns Neuausrichtung der bislang überregional unbedeutenden Leipziger Theaterszene hat sich nach Saisonschluss bis nach Frankfurt, Berlin, München und Zürich herumgesprochen. Theater war für mich meist eine konventionelle Abendunterhaltung. Doch mit dem neuen Centraltheater und der Skala lernte ich etwas kennen, das mir bislang fremd gewesen war. Eine Art, Stücke zu zerfleddern und in einer Weise zu inszenieren, dass sie wenig bis gar nichts mit dem Textkorpus zu tun haben, den der Dramatiker einst erdachte. Ich erlebte peinlich Augenblicke, in denen man sich für die Selbstentblößung der Bühnenschauspieler fremdschämte. Doch ich erlebte Emotionen, die ich sonst nur aus dem Kino und dem Konzert kenne.

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