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Samstag, 2. Januar 2010

Die größten Alben der Nuller Jahre



Zeit, ein Resümee zu ziehen: Was waren die besten Langspielplatten der Nuller Jahre? Was war aufregend, inspirierend, grandios, neu, punkrockig? Hier meine personal Top Ten:

1. The Strokes: Is this it (2001)
Last nite war für mich der Dancefloor-Hit des Jahres 2001. Ich kam aus den USA, das World Trade Center war zerstört worden und wir tanzten in der Indie-Großraumdisco zu diesem Knaller und fühlten uns lebendig wie noch nie. Die Strokes lösten mit ihrem Album eine Welle der Indierockbands aus, die man in den Jahren vorher vergeblich gesucht hatte. Dafür gebührt ihnen ewiger Dank.

2. The Libertines: Up the bracket (2002)
Die Band schaffte es, Romantik, Verwegenheit und Punkrock auf einem Album zu verewigen. Wenn man sich heute an die Libertines erinnert, fällt vor allem auf, dass das Kollektiv die Person Pete Doherty überstrahlte. Inzwischen ist die Band passé, das geniale Songwritertum Dohertys bleibt aber bestehen. Zu Recht.

3. Pet Shop Boys: Yes (2009)
Kurz vor Schluss der Nuller Jahre veröffentlichen die Pet Shop Boys ihr bestes Album seit Very. Über 50 mussten sie werden, um so ein Meisterwerk rauszubringen.

4. Phoenix: Alphabetical (2004)
In jedem Indie-Café lief 2004 "Everything is everything" in Dauerrotation, das erste Lied, das mich in Verbindung mit meiner heutigen Lieblingsgruppe aus Frankreich brachten. Macht mir immer noch eine Gänsehaut, wenn ich es heute höre.

5. Justin Timberlake: Jusitified (2001)
Zunächst überlegte ich damals kurz, ob ich dieses Album in meine persönlichen Guilty Pleasures einordnen soll. Nach kurzem Zögern konnte ich diesen Gedanken mit einem entschiedenen Nein verwerfen. Dieses Album ist so was von tanzbar, melodisch und lässig, dass einem die Ex-Mitgliedschaft Timberlakes bei N'Sync (und ich ja in den neunzigern Jahren gern mal N'Sync hörte) nicht weiter stört. Weiß eigentlich irgend jemand, was dieser bescheuerte Bandname bedeutet? Noch toller fand ich Timberlake wegen seiner Liaision mit Cameron Diaz...

6. The Good the Bad & the Queen: The Good the Bad & the Queen (2007)
Damon Albarn ist für mich so was wie PaulMcCartney und Bob Dylan. Irgendwie werden die drei nie weg sein. Zum Glück, denn ich halte das göttliche Trio für unverzichtbar. Mit "The Good the Baed & The Queen" schuf Albarn wieder mal ein Meisterwerk. "Zugänglich ohne banal zu sein" schrieb die Zeitschrift Q mal über blur. Trifft auch auf Albarns Sidproject zu.

7. Amy Winehouse: Back to black (2006)
Ich bin eigentlich kein Fan von singenden Frauen in der Popkultur und weiß, dass ich damit mein eigenes Geschlecht diskriminiere. Einige Ausnahmen gibt es dennoch: Aretha Franklin, Justine Frischmann, Debbie Harry und Amy Winehouse. Die letzte ist für mich die Stimme der Nuller Jahre. Auch wenn sie sich noch mehr Tattoos stechen lässt und drei Crackpfeifen auf einmal raucht: unerreichbar.

8. Franz Ferdinand: Franz Ferdinand (2004)
Manche Bands haben mich nur ein Album lang begeistert. Aber auf diesem richtig. Die Schotten mit dem Namen des 1914 ermordeten österreichischen Thronfolgers sind so eine Band. Ihre ulkige Lyric-Line "Ick heiße superfantastisch, ich trinke Wodka mit Lachsfisch" geht mir manchmal durch den Kopf und dann muss ich immer lächeln. Noch fünf Jahre später nach dem Jahr, in dem FF so groß waren wie nachher nie wieder.

9. Vampire Weekend: Vampire Weekend (2008)
Simon & Garfunkel fand ich ja mit 13 ganz toll und Vampire Weekend lösen bei mir ein ähnliches Feeling aus, ohne die Betulichkeit, die S & G verbreiten. Live ein absoluter Euphorieauslöser. Und der bescheuertste Name aller Zeiten.

10. Tocotronic: Tocotronic
Da meine mir selbst auferlegte Regel dieser Top Ten lautet, dass keine Band doppelt auftauchen darf, steht an letzter Stelle nicht das zweite selbstbetitelte Album von "The Libertines" (2004) oder "United" von Phoenix (2000), sondern das - zumindest optisch betrachtet - Äquivalent zum White-Album der Beatles aus der Kompositionsstube meiner liebsten deutschsprachigen Popband namens Tocotronic. "Hi Freaks" war wieder mal eine grandios Hymne der Abgrenzung und bekräftigte den fortwährend erfolgreichen Versuch von Tocotronic, jeglicher Vereinnahmung zu entwischen.

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