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Montag, 25. Januar 2010

Jürgen Teller Schau


Kate Moss, New York, 1996 Fotos: Kunsthalle Nürnberg Copyright: Juergen Teller


Der Fotograf Jürgen Teller ist wahrscheinlich eine der popkulturell spannendsten Erscheinungen Frankens. Tellers fotografischer Reiz besteht in der Demontage jeglichen Glamours. Er zeigt Models wie Kate Moss und Kirsten McMenamy ungeschönt und ehrlich, aber doch anziehend und sexy, weil sie beim ihm wie reine und ätherische Frauen wirken. Victoria Beckmann hat er für eine Marc-Jacobs-Kampagne in eine Shopping Bag gesteckt, nur die Füße ragen heraus. Man erahnt zum ersten Mal einen Hauch von Selbstironie bei Posh. Wie en passant aufgenommen wirken die "Go-Sees", ungeschönte Momentaufnahmen der ausgehenden neunziger Jahre, jenseits der Euphorie von Cool Britannia, in den dreckigen Stadtteilen Londons. Teller ist schonungslos-exhibitionistisch mit sich selbst. Ein Großteil der Nürnberger Schau zeigt ihn selbst, nackt, ungeschützt, in Close-Ups, im Arm der großartigen Schauspielerin Charlotte Rampling, die ebenfalls mutig der Kamera trotzt: ohne glamouröse Robe und keineswegs makellos. Der Betrachter kann der Sogwirkung der Fotos nicht entrinnen.

Die Ausstellung läuft noch bis 14. Februar in der Kunsthalle Nürnberg.


Go-sees: Romilly Copyright: Juergen Teller

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