Freitag, 3. Juli 2009
blur are back and oasis are dead
Die größte Band des Britpops begegneten mir das erste Mal im Zimmer meines Bruders. Es war das Jahr 1994. An seiner Holztür hing ein Poster, auf dem ein Mann auf einem Holzparkettboden lag. Neben ihm stand ein Glas Rotwein. Hinter ihm saß, ein wenig kleiner als der Liegende, ein weiterer Mann, der Gitarre spielte, auf einem Sofa. Drei weitere Männer lungerten ebenfalls in diesem Raum herum. "Ist das alt?", fragte ich naiv-dumm meinen Bruder, da mein erster Gedanke war, dass es sich um Plakat aus den sechziger Jahren handle. Er verneinte. Das war wohl meine erste Begegnung mit Retro - und oasis. Mit voller Wucht eroberten Liam, Noel und Co. mein Herz in den nächsten Jahren. 1996 dann der Besuch des oasis-Konzerts in der Messehalle in München-Riem. Bei Champagne Supernova stand ich überwältigt in der Masse - das war Britpop at its peak und ich befand mich mittendrin. Nach dem Konzert kauften wir hellblaue oasis-Shirts, die wir wochenlang trugen, spöttisch beäugt von diversen Klassenkameraden - ein Verhalten, das mir bis heute rätselhaft bleibt. All diese Eskapaden gipfelten 1997 in einem Besuch im Londoner Stadtteil Primrose Hill und mehrstündigem Herumlungern vor Noels luxuriösem Stadthaus und dem stolzen Ergattern eines Autogramms, das meine Freundin Babsy wie eine Trophäe davontrug. Wonderwall geht mir bis heute unter den all den Liedern am nähesten, immer noch - wenn ich das Video anschaue, fühlt sich mein Kopf, mein Herz, mein Körper wieder an wie 1996. Und jetzt haben wir 2009, genauer gesagt den 3. Juli, und es ist der Tag, an dem die wiedervereinigten blur ihr zweites Comeback-Konzert in London geben. Und wo sind oasis? Verschwunden im Orkus der Musikgeschichte. Ich bin geläutert. Niemals hätte ich 1995 gedacht, dass blur mich einmal mehr berühren würden als oasis. Doch heute ist es so. Think tank war 2003 mein absolutes Lieblingsalbum. blur spielten die zugehörige Tour und traten im Metropole Lausanne auf. Ich war zu Tode betrübt, da ich kein Ticket mehr bekam. Out of time, On the way to the club, Battery in your leg und Good song waren einfach so unglaublich gut, weil sie Manifeste des schönsten Liebeskummers und des Stadiums der größten Verliebtheit waren. blur sind zurück - die größte Band diesseits und jenseits von Britpop. Britpop war nur eine Phase ihrer Bandgeschichte. Für oasis markierte das Ende von Britpop auch das Ende ihrer Großartigkeit.
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Musik
Donnerstag, 25. Juni 2009
Meine illustren Nachbarn
Meine Tränen - das Resultat der Lektüre von Judith Hermanns "Alice" angesichts der Tristesse der unterkühlen, vereinsamten Menschen, die diese Buch bevölkern - waren kaum getrocknet, da erfuhr ich, dass Erich Kästner ebenfalls wie ich in der Hohen Straße in Leipzig gewohnt hat, was mich sehr freut, denn ich habe seine Kinderbücher als Kind geliebt. Sie prägen mein Bild von West-Berlin bis heute. Irgendwie glaube ich immer, dass in Berlin gleich Pünktchen, Anton und Emil um die Ecke kommen. Auch bei der Durchfahrt durch den Bahnhof Nollendorfplatz muss ich immer an Szenarien aus Kästners Büchern denken. Ihm verdanken wir diese zahlreichen liebenswerten Kindergestalten. Er ähnelt darin einem Mann aus dem Filmmetier, François Truffaut, der wunderschöne Kinderfiguren wie Antoine Doinel für die Leinwand erschaffen hat. Truffaut liebte Kinder. Geprägt durch die eigene traurige Kindheit, galt ihnen seine ganze Sympathie. Doch nicht nur in physischer Nähe von Kästner, wenn auch durch einige Jahrzehnte getrennt, hatte ich geschlafen, gegessen, gelesen, gewaschen, nein, auch Alexander Osang wohnt einst wie ich im Wohnheim in der Johannes-R.-Becher-Straße und ich vermute fast, dass sich an dem Plattenbau von der DDR zur Zeit nach der friedlichen Revolution wenig geändert hat.
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Literatur
Dienstag, 23. Juni 2009
Ich kenne das Leben, ich bin im Theater gewesen
Bedauerlicherweise neigt sich die erste Saisons der Intedanz von Sebastian Hartman am Leipziger Centraltheater dem Ende. Noch bis 11. Juli kann man Theaterstücke besuchen, ab 5. Juli läuft allerdings nur noch "Genie und Verbrechen" am Gohliser Schlösschen. Für mich war es eine absolut neue Erfahrung, die Art von Bühnenspiel zu sehen, die Hartmann inszeniert, und keine der Vorstellungen, sei es die "Publikumsbeschimpfung", "Eines langen Tages Reise in die Nacht", "Macbeth", "Arsen und Spitzenhäubchen" hat mich kalt gelassen, sondern vielmehr wütend, fröhlich, verärgt, traurig oder bestürzt geamcht. Aufregender fand ich die Inszenierungen an der Skala: "Maschinenwinter" und "Night of the nerds" waren beeindrucken - nächste Woche werde ich mir die "Idioten" ansehen. Wieso nur ein verschwindend geringer Teil der Studentenschaft den Weg ins Theater fand - diese Frage kann ich nicht beantworten. Traurig finde ich es trotzdem.
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Theater
Dienstag, 16. Juni 2009
Popland and its media
Schon seit einer ganzen Weile liebe ich Popmusik. Den Beginn dieser Leidenschaft datiere ich auf das Jahr 1985. Mit dem "Rise of Britpop" in den Jahren 95/ 96 kam dann ein Faible für Großbritannien hinzu, ein Land, das nicht nur The Clash, blur, The Smiths, The Beatles und Joy Divisons, nein, auch durchaus beneidenswerte Musikjournalisten hervorgebracht hat. Manch einer von ihnen ist jetzt beim Guardian gelandet, denn Mark Beaumont war früher NME-Schreiber. Allein ein kurzes Durchscrollen macht mir höchste Freude: mir begegnen Serge Gainsbourg, Jane Birkin, Peter Doherty, Brian Wilson und blur. Auch Alan McGee, der rothaarige Creation-Gründer postet hier. Sehr schön ist auch der Glastonbury-Blog.
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Musik
Montag, 15. Juni 2009
Die Ästheten des Pop

Nerviges Rockstar-Gehabe auf der Bühne war den Pet Shop Boys immer zuwider und das ist auch gut so. Mit ihren Live-Shows schaffen sie Ereignisse: ästhetisch und perfekt inszeniert. So auch bei der Pandemonium-Tour 2009.
Der Auftakt im Stuttgarter Theaterhaus wurde zur umjubelten Rückkehr des Duos in Deutschland. Denn das aktuelle Album „Yes“ war mit einer Nummer-Drei-Platzierung in den deutschen Album-Charts sogar erfolgreicher als in England. Die Show beginnt mit dem "best disco sound and love lyrics song couple ever": "Heart" und "Did you see coming":
I would look around for someone else
but every time I see you
you have the same effect
My heart starts missing a beat
Dass zwischen den beiden Liedern 20 Jahre Pet Shop Boys-Geschichte liegen, mag man kaum glauben, denn dem Image der Band ist eine jugendliche Attitüde inhärent – selbstironischer Maskerade sei Dank.
Die B-Sides der Pet Shop Boys haben ja seit jeher Single-Potenzial, nachzuhören auf dem mittlerweile 14 Jahre alten Klassiker „Alternative“. Bei den letzten Touren wurden sie zu Unrecht vernachlässigt. Diesmal ist das Keyboard-Solo der B-Side „Do I have to?“ einer der schönsten Konzertmomente. Die Konzeption der Pandemonium-Show ist brillant und variiert gekonnt zwischen fulminanten Elektor-Dance-Tracks und ruhig-emotionalen Stücken. Mit der Pandemonium-Tour manifestieren die Pet Shop Boys ihr perfekt inszeniertes Artwork als logische Fortführung ihrer Musik. Hinter jedem Album, jedem Cover, jeder Melodie, jeder Lyricline stecken eben eine Vision – und die Kollaboration mit Super-Producer Brian Higgins von Xenomania hat auf dem neuen Album drei catchy und classy Songs gebracht.
Pop zitiert – die Pet Shop Boys tun es diesmal mit einer Hommage an Coldplays "Vida la vida", visualisiert mit einer großartigen Videoproduktion: der König zieht durch die Straßen Londons.
I used to roll the dice
Feel the fear in my enemy's eyes
Listen as the crowd would sing:
"Now the old king is dead! Long live the king!"
Neils Stimme ist unique (wenn die Technik auch einiges vermasselt) und keinesfalls austauschbar, wie es ein benebelter FAZ-Autor vor ein paar Wochen erdichtet hat. Das Pop-Legendentum der Pet Shop Boys manifestieren die Achtziger-Songs "Left to my own devices" und "Suburbia". Der Abend endet mit dem göttlichen Trio "The way it used to be" (schon jetzt ein instant classic der Pet Shop Boys), "Being boring" und "West end girls". Die Pet Shop Boys haben - wie immer ganz nonchalant - alles richtig gemacht.

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Musik
Mittwoch, 10. Juni 2009
Digital bohemian like me
Im Café Sankt Oberholz, wo sich die digitale Bohème - ihren Individualismus betonend und den Straßenlärm nonchalant ignorierend - zusammenrottet, wird das gleiche Theaterstück wie in Leipzig aufgehört, allein mit einem größeren Ensemble. Und weil Leipzig jetzt auch in Berlin Theater macht, wird heute abend "Cosmic Fear" von Regisseurin Mareike Mikat am Maxim Gorki Theater in Berlin gegeben. Mein Lieblingsschauspieler des Centratheaters, Holger Stockhaus, spielt auch mit. Ich bin betrübt, dass ich Berlin bereits in einer Stunde wieder verlasse und dem Abend nicht beiwohnen kann. Aber dafür haben wir in Leipzig unsere "Idioten"-Inszenierung mit Pinkeln und Porno-Stars. Nur noch zwei Wochen Geduld....
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Theater
Montag, 8. Juni 2009
hanging around with paris syndrom at the lakeview hotel
Neulich abend stellten meine Freunde und ich fest, dass es in Leipzig nur eine Handvoll Bars gibt, in die wir gern ausgehen. Das Cantona ist mein liebstes Café - hier gehe ich tagsüber hin, wenn die Sonne scheint, sitze auf den Holzbänken und schaue den vorbeiradelnden Menschen hinterher, die auf der Windmühlenstraße unterwegs sind. Abends trinken wir hier Gin Tonic und Ur-Krostitzer. Ich freue mich jedes Mal diebisch, wenn dort Fußball gezeigt wird - leider vermisse ich bei meiner Leipziger Community jegliche Ballsport-Affinität.
Auch das Hotel Seeblick ist durchaus eine zehnminütige Fahrradfahrt von meiner Wohnung aus wert, wenngleich die Kellner hier den Moscow Mule mit erhabener Gleichgültigkeit servieren. Doch der Indiepop, der im Hintergrund läuft, macht die Gelangtweiltheit des Personals wett.
Selten bin ich zur Zeit in der Nato. Ich liebe die Außenansicht mit der Leuchttafel, auf der Konzerte und Filme angekündigt werden. Der verqualmte Innenrein ist vielen meiner Freunde ein Graus - deswegen sind Besuche im Winter rar.
Elegant ist das Paris Syndrom mit seinen Louis-Viutton-Sitzen und der gigantischen Glasfront. Ich bewundere die Namensgeber, da ich schon immer ein Faible für jegliche Art von Syndromen hatte.
Die Schauspieler von Centraltheater und Skala treffen sich in der Kneipe vor der Skala, die den Namen Kneipe von all meinen hier erwähnten Kandidaten als einzige verdient. Sie befindet sich in der Gottschedstraße und ist neben der Barcelona die beste und einzige Wahl in dieser Straße. Hier saßen schon illustre Gäste wie Blixa Bargeld, Matias Faldbakken und Mia Ming.
Auch das Hotel Seeblick ist durchaus eine zehnminütige Fahrradfahrt von meiner Wohnung aus wert, wenngleich die Kellner hier den Moscow Mule mit erhabener Gleichgültigkeit servieren. Doch der Indiepop, der im Hintergrund läuft, macht die Gelangtweiltheit des Personals wett.
Selten bin ich zur Zeit in der Nato. Ich liebe die Außenansicht mit der Leuchttafel, auf der Konzerte und Filme angekündigt werden. Der verqualmte Innenrein ist vielen meiner Freunde ein Graus - deswegen sind Besuche im Winter rar.
Elegant ist das Paris Syndrom mit seinen Louis-Viutton-Sitzen und der gigantischen Glasfront. Ich bewundere die Namensgeber, da ich schon immer ein Faible für jegliche Art von Syndromen hatte.
Die Schauspieler von Centraltheater und Skala treffen sich in der Kneipe vor der Skala, die den Namen Kneipe von all meinen hier erwähnten Kandidaten als einzige verdient. Sie befindet sich in der Gottschedstraße und ist neben der Barcelona die beste und einzige Wahl in dieser Straße. Hier saßen schon illustre Gäste wie Blixa Bargeld, Matias Faldbakken und Mia Ming.
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Leben in der Postmoderne
Montag, 1. Juni 2009
true blue
Madonna ist eine meiner erste popkulturelle Erinnerung. Ich war acht Jahre alt und spielte ihre beiden Alben "True blue" und "Like a virgin" auf meinem weißen Walkman, den ich für 20 Mark von meiner Tante bekommen hatte und den ich mit Mickey-Maus-Aufklebern verziert hatte, ab. Natürlich - oder zum Glück - hatte ich keine Ahnung, was der tiefere Sinn der Lyrics des Songs "Like a virgin" war. Denkwürdig war für mich ein Landausflug mit meinen Eltern. In die Bahnhofshalle eines kleinen Ortes waren aus unerfindlichen Grünen Flyer für das Madonna-Konzert im Frankfurter Waldstadion gelangt, die mir achtjährigem Mädchen in die Hände gerieten. Auf dem Flyer war das schwarz-weiße Herb-Ritts-Coverfoto vom True-Blue-Album abgebildet: Madonna in lasziver Pose, den Kopf nach hinten gelegt. Ich spürte den dringenden Wunsch, unbedingt zu diesem Konzert fahren zu müssen. Was ich jedoch niemandem mitzuteilen wagte. Frankfurt war für mich damals so weit weg wie heute New York. Später las ich in der Bravo von Madonna Nackfotos, worauf meine Begeisterung für die Sängerin nachließ. Langsam dämmerte mir auch, wieso Madonna von ihrem ersten Berufswunsch, Nonne zu werden, abgekommen war. Als "Like a prayer" veröffentlicht wurde, kam meine Madonna-Begeisterung schließlich gänzlich zum Erliegen. Schließlich hatte ich schon eine neue musikalische Errungenschaft im Plattenschrank meiner Mutter entdeckt: ein Album mit einer schwarz-weißen Collage aus Fotos und Zeichnungen mit vier Männergesichtern, die mich die nächsten drei Jahre beschäftigen sollten: das Beatles-Album Revolver.
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Musik
Dienstag, 26. Mai 2009
Adieu Cannes...
Ein glänzendes Festival mit wunderbaren Autorenfilmen geht zu Ende. In Deutschland wird man die Filme erst in den nächsten Monaten sehen, deswegen hier eine Vorschau, was uns hierzulande schon jetzt hoffen lässt. Das weisse Band von Michael Haneke wurde mit der goldenen Palme ausgezeichnet. In Deutschland wird der Film erst im November zu sehen sein. Der streng wirkende und in schwarz-weiß gedrehte Film zeichnet das Bild eines Dorfes in Norddeutschland vor dem ersten Weltkrieg. Nach Woodstock holt Ang Lees Taking Woodstock die Zuschauer, allerdings wird die musikalische Seite des Festivals ausgeblendet, vielmehr wird die Atmosphäre der sechziger Jahre reflektiert, in Deutschland ab September zu sehen. Charlotte Gainsbourg wurde als beste Schauspielerin für ihre Darstellung in Lars von Triers Antichrist ausgezeichnet. Die Dreharbeiten müssen für die fragile Französin eine Tour de Force gewesen sein, schließlich hat von Trier den Film in einer persönlichen Phase der Depression erarbeitet. Die Journalisten wurden nicht müde, die extremen Gewaltdarstellungen des Films zu erwähnen. In Deutschland läuft Antichrist ab September. Quentin Tarantino legte einen flotten Tanz auf dem roten Teppich hin und bescherte Christoph Waltz, dem er die Rolle eines SS-Offiziers in Inglourious Basterds gegeben hatte, die Auszeichnung als bester Schauspieler. Waltz revanchiert sich, um diverse Liebeserklärungen an Tarantino ins Mikrofon zu sprechen. Wo war eigentlich Brad Pitt?
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Cinema
Mittwoch, 1. April 2009
Love will tear us apart
Gestern habe ich Grant Gees Dokumentarfilm "Joy Divison" angeschaut. Jon Savage, den ich vor zwei Wochen in Leipzig lesen hörte, hat daran mitgearbeitet.
Der Film beantwortet vieles, was Control offen lässt. Zum Glück bleibt einem die Performance von Alexandra Maria Lara erspart und man sieht dafür die wahre Annik Honoré.
Sehr beeindruckend. Wenn selbst Ian Curtis' Bandmitglieder nach fast 30 Jahren keine Antwort auf seinen Selbstmord wissen - wer wird es dann je wirklich begreifen können?
Samstag, 10. Januar 2009
Director, Regisseur, Realisateur...
Top 5 verstorbene Regisseure
1. Alfred Hitchcock
2. François Truffaut
3. Jean-Luc Godard
4. Billy Wilder
5. Luis Buñuel
Top 5 lebende Regisseure
1. David Lynch
2. Jean-Luc Godard
3. François Ozon
4. Quentin Tarantino
5. Alejandro González Iñárritu
1. Alfred Hitchcock
2. François Truffaut
3. Jean-Luc Godard
4. Billy Wilder
5. Luis Buñuel
Top 5 lebende Regisseure
1. David Lynch
2. Jean-Luc Godard
3. François Ozon
4. Quentin Tarantino
5. Alejandro González Iñárritu
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Cinema
Mittwoch, 7. Januar 2009
Should I go?
Sollte ich Bob Dylan in der Erfurter Messehalle am 2. April für 60 Euro im Stehen anhimmeln? Oder mir lieber noch einmal I'm not there von Todd Haynes anschauen? Schließlich war Cate Blanchett sagenhaft gut in ihrer Bob-Dylan-Verkörperung.
But me, Im still on the road
Headin for another joint
We always did feel the same,
We just saw it from a different point of view,
Tangled up in blue.
But me, Im still on the road
Headin for another joint
We always did feel the same,
We just saw it from a different point of view,
Tangled up in blue.
Dienstag, 6. Januar 2009
Wühlen wir mal ein bisschen in der Filmkiste und schauen, was in den kommenden Monaten des Jahres 2009 so daherkommt...
Ab 8. Januar läuft Christian Petzolds ostdeutscher Film noir Jerichow - ein Sujet, das uns Bewohner der neuen Bundesländer natürlich besonders entzückt, weil sich Nina Hoss, Benno Fürmann und André Hennicke (der Mann mit dem markanten Gesicht aus Der alte Affe Angst) in die ostdeutsche Provinz verirrt haben.
In Tom Tykwers The International (Start 12.2.) agiert Armin Müller-Stahl, Liebling des deutschen Feuilletons, warum auch immer. Ich bevorzuge dagegen Clive (Owen) und Naomi (Watts), die beiden Hauptprotagonisten, und werde dem Film wegen Tywkers grandiosen Vorgängern Lola rennt und Heaven eine Chance geben.
Von Gus van Sant mochte ich ja bereits My private Idaho (1991), To die for (1995), Psycho (1998) und Elephant (2003) nicht. Deshalb werde ich Milk (19.2.) mit Josh Brolin und Sean Penn bestimmt auch nicht anschauen, der Plot klingt todlangweilig (im San Francisco der 70er gibt Harvey Milk aka Sean Penn einen Politiker, der sich für die Gleichberechtigung von Homosexuellen einsetzt).
Allein der Titel RocknRolla klingt fantastisch, allerdings bin ich bei Guy Ritchie trotzdem etwas skeptisch. Warten wir den 19. März ab und lasssen uns dann überraschen oder enttäuschen.
Brauchts das? Benicio del Toro als Che Guevara? Ein weiterer Versuch nach den Motorcycle Diaries von 2004, vom bekanntesten Revoluzzer aller Zeiten zu erzählen, diesmal tut's Steven Soderbergh in The Argentine ab 26. März, basierend auf Guevaras Memoiren.
In Tom Tykwers The International (Start 12.2.) agiert Armin Müller-Stahl, Liebling des deutschen Feuilletons, warum auch immer. Ich bevorzuge dagegen Clive (Owen) und Naomi (Watts), die beiden Hauptprotagonisten, und werde dem Film wegen Tywkers grandiosen Vorgängern Lola rennt und Heaven eine Chance geben.
Von Gus van Sant mochte ich ja bereits My private Idaho (1991), To die for (1995), Psycho (1998) und Elephant (2003) nicht. Deshalb werde ich Milk (19.2.) mit Josh Brolin und Sean Penn bestimmt auch nicht anschauen, der Plot klingt todlangweilig (im San Francisco der 70er gibt Harvey Milk aka Sean Penn einen Politiker, der sich für die Gleichberechtigung von Homosexuellen einsetzt).
Allein der Titel RocknRolla klingt fantastisch, allerdings bin ich bei Guy Ritchie trotzdem etwas skeptisch. Warten wir den 19. März ab und lasssen uns dann überraschen oder enttäuschen.
Brauchts das? Benicio del Toro als Che Guevara? Ein weiterer Versuch nach den Motorcycle Diaries von 2004, vom bekanntesten Revoluzzer aller Zeiten zu erzählen, diesmal tut's Steven Soderbergh in The Argentine ab 26. März, basierend auf Guevaras Memoiren.
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Cinema
Sonntag, 4. Januar 2009
Yet something is different, are we falling in love?

Foto: Milesbehindyou
Warum ich Twin Peaks so erstaunlich finde? Weil es 13 Jahre, nachdem ich es zum ersten Mal wahrnahm, keineswegs seine Faszination verloren hat. Weil es mich vom ersten Bild an, in dem die Nachtigall auf einem Zweig sitzt und der erste Ton der melancholischen Badalamenti-Musik erklingt, in einen Sog zieht, aus dem man gar nicht oder wenn doch, als gewandelte Person herauskommt. Weil es mich in eine Parallelwelt eintauchen lässt, die real und phantastisch erscheint, die einen gefangen nimmt und nicht mehr loslässt. Ich verliebte mich in die Protagonisten und beobachtete sie voller Zuneigung beobachte: James und Donna, die sich verlieben, Cooper mit seiner kindlichen Freude am Leben in Twin Peaks in seinem holzgetäfelten Hotelzimmer, die Femmes fatales Laura, Audrey und Norma, allesamt entrückte und verführerische Filmdiven des Film noir, schöner als die Wirklichkeit, mit Stil und Klasse, die aus unerfindlichen Gründen in einem Kaff namens Twin Peaks gelandet sind. Die sphärische Musik, die jede Alltagsszene zu einem Kunstwerk stilisiert. Das einheitliche Universum, der geschlossene Raum, die Orte, die mir vertraut sind, als wäre ich selbst dort gewesen, als hätte ich im Double R Kaffee getrunken, als hätten wir an der Bar des düsteren Roadhouse ein Bier getrunken und der zauberhaften Julee Cruises gelauscht, als wären wir neben dem Wasserfall gestanden und hätte sein Rauschen gehört...
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Fernsehen
Samstag, 3. Januar 2009
Termine, Termine
the audience // 9 // freitag // ilses erika
die hits des jahres // 10 // samstag // ilses erika
tele - typen - trendtendenzen - das live-magazin mit tobias rentzsch // 13 // dienstag // ilses erika
ja, panik // 22 // donnerstag // skala
jerichow // 22, 25, 26, 27 // nato
locas in love // 31 // samstag // horns erben oder paris bar
die hits des jahres // 10 // samstag // ilses erika
tele - typen - trendtendenzen - das live-magazin mit tobias rentzsch // 13 // dienstag // ilses erika
ja, panik // 22 // donnerstag // skala
jerichow // 22, 25, 26, 27 // nato
locas in love // 31 // samstag // horns erben oder paris bar
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